Das Floß der Medusa – An der Grenze
Meeresrauschen. Fremdländische Stimmen aus der Ferne (Komponisten Axel Nitz). In der Münchner Frauenkirche ist es dunkel. Das Kreuz über den Köpfen der Gottesdienstbesucher mit einer Projektionsleinwand verhüllt. Von dort schaut ein Mädchen auf uns herab. Sie atmet, blickt in diesem Moment auf das Geschehen am Boden (Video-Installation Stefan Hunstein).
Der Mittelgang wird zum Prozessionsweg verschiedener Figurenkonstellationen; die großen weißen Säulen zur Projektionsfläche eines skurrilen Schattentheaters: Masken, Scherenschnitte, Objekte, Körper tauchen in unterschiedlichen Gruppierungen und Rhythmen über den Köpfen der Besucher auf. Eine Parade riesiger Schatten, gepaart mit szenischer Darstellung einzelner Motive des tragischen Medusa-Unglücks.
Theater Anu kreiert in Zusammenarbeit mit den Künstlern Stefan Hunstein und Axel Nitz aus dieser tragischen Geschichte eine vielschichtige Performance-Installation, die der Frage der Menschlichkeit in Krisenzeiten nachgeht – „An der Grenze“.
Ein Projekt zum Aschermittwoch der Künstler im Auftrag des Erzbischöflichen Ordinariats München.
Regie und Choreografie: Bille Behr | Text und Schatteninszenierung: Stefan Behr, Szenografie: Svantje Woltersdorf | Scherenschnitte: Albert Völkl | Technik: Johannes Gärtner
Performer: Bärbel Aschenberg, Tim Engemann, Maike Möller, Jacek Klinke, Lorenzo Pennacchietti, Silvia Sassetti
Hier geht`s zur Live-Übertragung des „Aschermittwochs der Künstler“ (1. März 2017):
http://www.br.de/mediathek/video/video/uebertragung-aus-dem-muenchner-liebfrauendom-104.html
Die ersten Minuten zeigen unsere Performance. Im Gottesdienst haben wir das Kyrie und die Fürbitten gestaltet, performt von Maike Möller