Hintergrund

100 Jahre Edersee

Seit der Einweihung im Jahr 1914 dient der Edersee zur Regulierung der Schiffbarkeit von Weser und Mittellandkanal. Hochwasserschutz und Stromerzeugung sind weitere Aufgaben, die von Anfang an durchgeführt werden.

Schon bald erkannte man auch den Erholung- und Freizeitwert des Stausees. So entwickelte sich seit Jahrzehnten eine gute touristische Infrastruktur mit Beherbergungsbetrieben, Campingplätzen, Wassersportmöglichkeiten und vielen weiteren Freizeitangeboten.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte war sicherlich die Zerstörung der Staumauer im 2. Weltkrieg 1943. Heute ist die Erlebnisregion Edersee eine der herausragenden Ausflugs- und Urlaubsregionen Nordhessens.

Erfahren Sie auf www.100jahre-edersee.de mehr über die 100-jährige Geschichte des Edersees in Wort und Bild! Darüber hinaus finden Sie im Veranstaltungskalender ausführliche Informationen zu allen Veranstaltungen, die im Jubiläumsjahr 2014 angeboten

Die Nachtmeerfahrt

„In der ägyptischen Mythologie taucht die Sonne jeden Abend ins Meer um am Morgen wieder aufzusteigen in den Himmel. Der Sonnengott begibt sich auf eine Nachtmeerfahrt durch das Reich der Dunkelheit. Bei den Griechen ist es später der Held Odysseus, der das Totenreich besucht und doch wieder zu den Lebenden kehrt.
C. G. Jung beschreibt die Nachtmeerfahrt in seiner Psychologie als etwas, das mit einem geschieht. Man wählt sie nicht. Es ist ein In-sich-Versenken, ein Abtauchen in die Tiefe unseres Selbst – in der Hoffnung, am Ende wieder die aufsteigende Sonne zu sehen.
In der Beschäftigung mit der 100-jährigen Geschichte der Edertalsperre sind wir auf Themen, Erlebnisse, Emotionen gestoßen, die den Menschen im Edertal einst das Wasser für Nachtmeerfahrten boten und immer noch bieten. Fragen nach Identität, Heimat, Veränderung, Verlust und Vergessen waren unsere ständigen Begleiter in unserer Arbeit.”

Bille Behr

Jede Welt gebiert eine neue,
während im selben Augenblicke die alte entschwindet.

Die einen stehen  einsam trauernd am Grab,
während die anderen Vermählung feiern.
Ich bin nicht geboren,  den Mond mit festem Stricke zu binden, damit er nicht sinkt.
Ich bin nicht Archivar für Wolkenbilder geworden, auch wenn sie noch so kurz am Himmel stehen,  bevor sie flüchtig entfliehen.

Auch habe ich nicht den ersten Kuss meines Lebens im Foto festgehalten und dankend lehnte ich ab, Trauerredner zu sein für den schönsten Sonnenuntergang – oder den letzten Frühling meines Lebens.

Ich schaue auf die Erde und setze einen Fuß vor den anderen.
Nur einen vor den anderen, so schwer es auch sein mag.
Dann und wann hebe ich den Kopf.

Ich halte Ausschau nach dir. Er schläft. – Du kannst kommen…
Mein Fisch.
Der Träumende darf nicht erwachen.
Nur im Traum wundert das Unmögliche den Träumenden nicht.
Drum wagst du es nur  im Schlaf zu erscheinen.
Hüten wir uns vor seinem Erwachen!
Wohin wollen wir  gehen?  Dauert unser Glück nur bis zum Morgen? Ganz gleich.

Mehr als im Traum wurde noch nicht gelebt.
Mehr als im Traum wurde noch nicht gewagt
Mehr als im Traum wurde noch nicht vollbracht,
nicht geboren und nicht gestorben.

Ich ziehe weiter mit dir, mein Fisch.
Lausche Deinen Geschichten und erzähle dir von den meinen.

Stefan Behr: Der Heimkehrer aus NACHTMEERFAHRT